Traum(a)Mama-Kongress – ISABELLA MA THIS
Als Psychologin, Psychotherapeutin und Coach für pferdegestützte Therapie arbeitet Isabella mit Familien und Jugendlichen in Krisen. Dabei gibt es erstaunliche Parallelen zwischen Mensch und Pferd.
Seit zehn Jahren arbeitet Isabella mit Familien und Jugendlichen, die in Krisen geraten sind. Als Psychologin unterstützt sie Familien dabei, ihre Krisen zu überwinden, eine Gesprächsbasis herzustellen und Lösungen zu gestalten. Parallel zur Arbeit als Psychologin lebt und arbeitet sie schon lange mit Pferden. Dabei schlägt ihr Herz oft für Pferde, die nicht „funktionieren“. Stück für Stück wuchesen die beiden Bereiche ineinander.
Im Interview sprechen wir darüber, wie es uns als Müttern manchmal geht, dass es richtig fies sein kann, wenn man so viel getan hat, und einen die altbekannten Themen dann doch wieder einholen. Und auch darüber, dass der erste Schritt, etwas im eigenen Leben anzugehen, meistens der schwierigste ist.
Isabella erklärt auf anschauliche und liebevolle Art, warum es zu diesen Wiederholungen auf den Lebenslinien kommen kann.
Und dass Kinder Führungspersonen brauchen, dass das aber nichts mit dominantem Auftreten zu tun hat. Manchmal ist genau das Gegenteil stimmig – was Isabella auch von ihren Pferden bestätigt bekommen hat.
Isabella schreibt selbst über sich:
Seit zehn Jahren arbeite ich mit Familien und Jugendlichen, die aus verschiedenen Gründen in Krisen geraten sind. Meine Aufgabe als Psychologin besteht darin Familien dabei zu unterstützen ihre Krisen zu überwinden, eine Gesprächsbasis herzustellen und Lösungen zu gestalten. Parallel zu meiner Arbeit als Psychologin lebe und arbeite ich schon lange mit Pferden. Dabei galt mein Herz oft den Pferden die nicht „funktionierten“. Stück für Stück ergab sich, dass beide Bereiche in einander wuchsen. Ich beobachtete mein Leitpferd in der Herde im Umgang mit unseren Neuankömmlingen und übernahm seine ruhige, klare aber liebevolle innere Haltung im Umgang mit den Pferden. Zugleich spürte ich wie mein Umgang mit den Jugendlichen sich änderte. Ein misstrauisch und verstörtes Pferd und ein wütender, frustrierter Jugendlicher – beide reagierten und positive Veränderungen traten automatisch auf. Dabei ging es weniger um Dominanz und Kontrolle und mehr um die Arbeit an mir selbst. Das bewusste erleben meiner Grenzen, meiner Gefühle und meiner Bedürfnisse – dabei die Reflexion meiner Handlungen. Wieso will ich das du gehorchst? Will ich dies für mich oder für dich? Brauch ich die Kontrolle weil ich sonst Angst vor dir habe – überlass ich dir die Kontrolle weil ich keinen Konflikt will – übernehme ich die Verantwortung und auch die Kontrolle weil du aktuell keine sicheren Entscheidungen für dich triffst? Fragen die es sich lohnt zu stellen. Tiere und Kinder / Jugendliche haben gute Antennen dafür ob wir ehrlich zu uns selbst sind und damit auch ehrlich zu ihnen. Dabei war ich selbst erstaunt wie anständig sowohl meine Pferde wie auch die Jugendlichen mir gegenüber wurden. Auch Konflikte konnten ohne Eskalation ausgetragen werden und es ergab sich immer die Möglichkeit einer positiven Beziehung, die auch durch schwierige Zeiten trug.
In meiner Arbeit gehe ich auch gerne mit den Familienmitgliedern einzeln und gemeinsam in die Pferde Herde. Es berührt mich immer wieder wie die Pferde Rollen von Familienmitglieder übernehmen und deren Verhaltensweisen zeigen. So werden sie zu wichtigen Trainern, denn an ihrem Verhalten zeichnet sich oft ab, dass viel „Problemverhalten“ seine Wurzeln an einem ganz anderen Ort haben. Ungelöste Konflikte, transgenerationale Weitergabe, alte Wunden zeigen sich in der Arbeit mit den Pferden meist sehr schnell. Themen die wir ungern ansprechen kommen in der Interaktion direkt ins erleben, denn wir tragen sie unter unserer Haut und in unseren Gefühlen – Pferde können nicht anders als darauf zu reagieren. Gleichzeitig entsteht ein Rahmen in dem viel Spiel und Freude sein darf und damit ein erleichterter Zugang zu sich selbst möglich ist.
Klinisch erfasste Krankheitsbilder wie Depression, Entwicklungsstörungen und Suchtmittelmissbrauch sind zentrale Schwerpunkte meiner Arbeit mit Jugendlichen.
Ausbildung und Studium
- Studium der Psychologie, Universität Innsbruck
- Klinische und Gesundheitspsychologie, Schloss Hofen
- Pferdegestützte Therapie und Coaching, IPTH Konstanz
- Zertifizierung, Kompetenzorientierung in Stationären Settings (KOSS), Zürich
- Psychotherapeutisches Pröpadeutikum, Universität Innsbruck
- Traumapädagogik
- Verhaltenstherapie, Schloss Hofen
- Heroes Journey Instruktor nach Ulrike Dietmann
Aktuelle Tätigkeit
- Selbstständige psychologische und psychotherapeutische Tätigkeit in freier Praxis „Glüxschmiede“
- Gründung des Vereins „Pferde stärken“
- Psychologin und Psychotherapeutin, Verein für betreutes Wohnen, Liechtenstein
- Psychologische Beratung und Psychotherapie, Schulheim Mäder
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