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Seit einer Weile muss ich hilflos zusehen, wie das Leben einer Freundin komplett zerbricht.

Ich schreibe diesen Beitrag, weil diese wahre tragische Geschichte von, nennen wir sie hier Anna, die unfassbare Kraft von missachtetem Schmerz zeigt.

Ich will Dir damit keine Angst machen, sondern Dich ermutigen, dich mit all Deinen Gefühlen zu befassen und sie nicht wegzudrücken. Sie gehen nämlich nicht weg, sondern allenfalls in den „Untergrund“, wo sie vor sich hin gären und faulen und bildlich gesagt, explosives Gas produzieren.

Irgendwann kommt dann die Zeit, in der es so viel Explosionsmaterial ist, dass es an die Oberfläche kommt und Du es einfach nicht mehr wegdrücken kannst. Da nützt der stärkste Wille nix mehr.

Das passiert nicht von heute auf morgen, klar melden sich diese schmerzhaften oder unangenehmen Gefühle vorher x mal. Bei Anna ist der Schalter vor einigen Monaten gekippt.

Wie ein Tsunami

fetzt es nun durch Annas Leben und diese tapfere und liebenswürdige Frau ist nicht mehr sie selbst.

Anna steht hier als Beispiel für viele andere – weil ich sie persönlich kenne und mich für ihr Pferd zuständig fühle. So bin ich persönlich betroffen und erlebe diese Hilflosigkeit ebenso wie die Ängste, die sie durch ihr jetzt unvorhersehbares und unverantwortliches Handeln in ihrem Umfeld hervorruft.

Sie hat komplett den Bezug zur Realität verloren und war bis vor kurzem deswegen auch in einer psychiatrischen Klinik. Weil sie sich aber auch da nicht helfen lassen will oder kann, wurde sie entlassen. Ihre minderjährige Tochter ist seit ein paar Wochen in einer Pflegefamilie, die volljährige hat eine eigene Wohnung vom Sozialamt finanziert bekommen. Die Adresse will sie vor ihrer Mutter geheimhalten.

Ist das nicht furchtbar, wenn die eigenen Kinder Angst haben vor den unberechenbaren Zuständen der Mutter?

Zwischen Kampf, Sintflut und Kleinkind

Anna, eine hochintelligente Frau, lebt nur noch in ihrer eigenen Welt, kämpft dort entsetzliche Kämpfe, fühlt sich einsam und allein. Wir – ihr Freundeskreis und auch nicht ihre Kinder – können zu ihr durchdringen. Es wechseln sich Schimpftiraden und Drohungen gegen alle und jeden mit stundenlangem haltlosem Weinen ab – oder aber sie ist ganz vergnügt wie ein kleines Mädchen, das alle anstrahlt, egal was passiert oder was man zu ihr sagt. Da sind dann wohl Medikamente oder Drogen im Spiel.

Ihre Sintflut an Tränen gilt all der Missachtung, die sie erlebt hat. Ihrem Vater, der bis heute nichts von ihr wissen will. Gewalt. die sie als Kind und als Jugendliche erlebt hat.

Aber auch aktuellerem Schmerz – ihrem Lieblingshund, der vor Jahren verstorben ist, dem Streit mit ihrer Schwester, Vorwürfe, die ihr vor Jahren mal jemand gemacht hat. Das überwältigt sie dermassen, dass sie dem nichts entgegensetzen kann.

Wie oft habe ich mit ihr gesprochen, habe versucht, sie zu einer professionellen Therapie bei einem Psychiater zu ermutigen. Oder zu einer Traumatherapie. Ihre Antwort war immer dieselbe: „Es geht schon.“ Und schliesslich: „Es ist egal!“ Woraufhin ich gebetsmühlenartig wiederholt habe: „Nein, Anna, es ist nicht egal. Wie es Dir geht ist nicht egal.“ Keine Antwort mehr.

Stattdessen musste der nächste Hund gerettet werden oder irgendeinem armen Menschen geholfen werden. Versteh mich nicht falsch. Das ist toll. Es ist wichtig, anderen zu helfen.

Aber nicht wenn alle anderen wichtiger sind als Du!

Habe ich zum Beispiel erwähnt, dass wir ein altes Auto suchen, das bei uns auf dem Pferdehof noch fahren könnte, dann hatte ich bis Mitternacht bestimmt 5 Vorschläge von ihr dafür im Postfach.

Für jeden hatte sie ein offenes Ohr, Kinder und Jugendliche gingen bei ihr ein und aus und teilten so manche Sorge mit ihr, die sie mit ihren Eltern nicht besprechen konnten. Ja, in letzter Zeit wurde das weniger, weil auch ihr Körper nicht mehr mitspielte. Die Verdauung, Nierensteine mit fürchterlichen Koliken, Zahnschmerzen und zu guter Letzt das Herz: Schmerzen und Wassereinlagerungen in den Beinen.

Aber auch da hat Anna nicht die Bremse gezogen. Schon, indem sie nicht mehr wirklich arbeiten konnte, Aber nicht wirklich. Denn das war auch recht EGAL, sobald es nicht mehr akut war.

Vielleicht denkst Du, Anna ist doch mutig und hilfsbereit – und damit hast Du recht. Und wenn es ihr selbst gut gegangen wäre dabei, wenn sie sich nicht nur um andere sondern auch um sich selbst gekümmert hätte, dann könnte sie wohl auch heute noch für ihre Kinder da sein und für ganz viele andere Zwei- und Vierbeiner.

Ihr missachteter Schmerz hat sich nun seinen Weg an die Oberfläche gebahnt, mit Wucht und ohne Rücksicht. Jetzt ist es umso schwieriger. Denn der Umgang mit solchen Gefühlen will gelernt und geübt werden. Damit genau dieses überflutet sein und das Drama nicht passiert.

Dabei gibt es die Kurve zum lebendigen Leben, ganz im hier und jetzt

Odette hat in ihrer Vergangenheit ebenso wie Anna viel Schwieriges, auch Gewalt und Missachtung erlebt. Sie hat ihren Schmerz aber nicht missachtet, sondern hat gelernt, damit umzugehen, ihn zu erforschen und zu integrieren. Heute ist sie der feinfühligste und bewussteste Mensch, den ich, Antoinette, kenne.

Das heisst nicht, dass keine Ängste oder Wut oder Traurigkeit mehr da sind. Es heisst aber, dass sie gelernt hat, damit umzugehen. So dass sie ihr Leben in vollen Zügen leben kann.

Falls Du erleben möchtest, wie das möglich ist, laden wir Dich herzlich zu unserem kostenlosen Webinar ein: Es heisst: Erlaube Dir zu leuchten!“ Hier kannst Du Dich eintragen:

Wenn wir auch Anna vielleicht nicht mehr wirklich helfen können – und da bemühen sich Fachleute, Ämter, Freunde – ganz viele Menschen – wenn ihre dramatische Geschichte nur eine oder zwei Frauen dazu bewegen kann, sich um ihr eigenes Leuchten auch zu kümmern und nicht nur um die anderen, dann hat es sich gelohnt, dass ich sie hier niedergeschrieben habe.